Biketour BT W/Ö vom 30.06.2011 bis 04.07.2011 Region Trentino – Gardasee
"Bella Italia" war das Motto der diesjährigen Sommertour.
Trentino-Gardasee, immer schön und immer eine Motorradtour wert.
Reinhard war noch nie dort und so holten wir das kurzerhand nach.
Die Truppe vom vergangenen Jahr war dann mit Walter und Bernd wieder komplett zusammen. Reinhard hatte im Wellness.- und Biker-Hotel Cristallo in Levico
für vier Übernachtungen gebucht.
Das Hotel ist absolut auf Biker-Gäste eingestellt und ein idealer Ausgangspunkt
für Touren rund um den Gardasee oder in die Dolomiten.
Riesen Tiefgarage, alles da für einen unvergesslichen Biker-Aufenthalt.
Tourablauf:
Anfahrt
30.06.2011 Wittershausen – Levico Terme
Arlbergpass (1793 m)
Reschenpass (1519 m) - Vinschgau
Am Donnerstag morgen starten wir gegen 3/4 neun in Wittershausen. Über die Autobahn am Bodensee entlang fahren wir nach Lindau trinken einen Kaffee und besorgen uns ein
10-Tages-Pickerl für die Ösis.
Ab durch den Pfänder denken wir - aber: Vollsperrung wegen Unfall. Wir stehen eine Weile im Stau rum, unterhalten uns mit anderen Bikern und beschließen, die Autobahn zu verlassen, um uns dann durch das überfüllte Bregenz zu quälen. Aber lieber ein bischen fahren als nur im Stau rumzustehen und keiner weiß wie lange.
Über den nebelverhangenen Arlbergpass kommen wir dann auf den Reschen ins sonnige Vinschgau. Entlang der italienischen Autobahn fahren wir von Bozen nach Levico ins Hotel.
2. Tag
01.07.2011 Levico Terme – Seeenrunde – Levico Terme
Monte Bondone ( Hochplateau 1650 m)
Lago di Garda über Arco
Hochebene von Tremosine,
Brasa-Schlucht (Bergstrecke von Pieve zum See)
Lago di Valvestino
Passo di Capovalle ( 946 m )
Lago di Idro, Badeaufenthalt in Idro
Passo dell’ Ampola ( Sattel, 820 m )
Passo di Tremalzo ( 1665 m )
Lago di Ledro

Heute steht die 4-Seeentour zu den Garda-Valvestino-Idro-Ledro- Seen an.
Die erste Überraschung beim Einmarsch in die Hotel-Tiefgarage: Proppenvoll, mindestens 100 Motorräder aller Marken und mit Kennzeichen aus ganz Deutschland. Was haben auch die Bikes mit z.B. HB-Kennzeichen für einen langen Anfahrtsweg?? Wow, da sind wir ja noch gut dran......

Los geht`s.
Entlang des Levico-Sees fahren wir nach Trento. Dann auf eine meiner absoluten Lieblingsstrecken: Monte Bondone, der Hausberg von Trento. Bin ich schon oft gefahren. Immer wieder toll, klasse Straßenbelag, viele stimmige Kehren und vor allem: relativ wenig Verkehr. Aber heute sind viele fleißige Helfer dabei, die Strecke für ein Auto-Bergrennen zu präparieren. Tribünern werden aufgebaut, Leitplanken mit Reifen geschützt. Wir sollten zwei Tage später mit den Folgen konfrontiert werden.......

Über Arco-Riva geht's dem Gardasee entlang auf der Gardesana Occidentale bis nach Limone. Dort biegen wir ab in die Berge auf die Hochebene Tremosine, vor Vesio links ab Richtung Pieve. Von dort aus runter Richtung See über die in verschiedenen Tourführern angepriesene Brasa-Schlucht. Enge Felsdurchbrüche, an denen Begegnungsverkehr nicht möglich ist, wechseln sich ab mit Kehren, Tunneln, und dem Felsvorsprung mit der Madonnenstatue, die von brennenden Kerzen umsäumt ist. Klasse Strecke, wir fahren sie gleich zwei mal.


Unser nächstes Ziel: Die so genannte "Schauderterrasse" am Hotel Paradieso in Pieve.
Tolle Aussicht über den See, wir haben auch klares Wetter. Wir bestellen einen Eiskaffee. Sehr lecker aber: Neun Euro ist schon 'ne Menge Holz. Inflation in Italien??

Durch die Wälder mit kleinen aber klasse ausgebauten, kurvigen Strässchen fahren wir über Tignale wieder runter an den See nach Gargnano. In der Ortsmitte rechts hoch Richtung Capovalle und über die mit unzähligen Kurven ausgestattete Strecke entlang des Valvestino-Stausees kommen wir dann an den Idro-See.
Zeit für eine weitere Ruhepause mit Erfrischungsbad im dem klaren See.

Der Monte Tremalzo ist leider nicht mehr durchgängig für Motorräder befahrbar. Deshalb ist an der Wirtschaft oben Schluss mit weiterfahren. In vergangenen Jahren als ich hier oben war, sind immer noch Drachenflieger gestartet. Ist heute wohl nicht das richtige Wetter dafür......
Der Pass ist super zu fahren und welch ein Wunder: heute hat's keine Radfahrer

Vorbei am Ledro-See und am Lago di Toblino fahren wir zurück in's Hotel und nehmen das übliche Abschlussbierchen......
3. Tag
02.07.2011 Levico Terme – Lessini – Levico Terme
Kaiserjägerstraße ( 1281 m )
Passo del Sommo ( 1343 m )
Passo della Borcola ( 1206 m )
Passo di Xomo ( 1058 m )
Passo Xon ( 668 m )
Valle del Pasubio
Passo di Campogrosso ( 1443 m )
Passo Pian delle Fugazze ( 1162 m )
Passo Coe ( 1608 m )
Lago di Levico
Noch keinen Meter der heuten geplanten Strecke war ich je gefahren, und ich sollte heute wieder mal die Erfahrung machen, dass mein Navi öfter versagt als mir lieb sein konnte.
Aber der Reihe nach: Erstes Highlight direkt vor der Tür: Der Kaiserjägerweg, eine ehemalige Militärstraße aus dem 1. Weltkrieg.

Der Kaiserjägerweg ist weitestgehend gut in Schuss, tolle Kehren, schöne Strecke, klasse Aussicht auf den Levico und den Caldonazzo-See.

Weiter gehts über den Passo del Sommo, anschließend durch schier endlose Wälder und Täler auf den Passo della Borcola. Einsam und verkehrsarm gelegen, ein tolles Gebiet, beginnt auf der Passhöhe die Provinz Piacensa.

Über 18 numerierte Kehren führt die Straße weiter nach Posina. Dort wollen wir rechts abbiegen auf den Pso. di Xomo. Unsere Navis lassen uns komplett im Stich und so halten wir im Ort, um auf der Karte nach dem Weg zu schauen. Zwei etwa 12-jährigen Jungs auf dem Fahrrad fällt das auf und die haben einen mords Spass, als sie uns mit Ihren Rädern ein Stück vorausfahren, um uns den richtigen Weg zu zeigen.......
Über Pasubio, wo wir einen leckeren Capuccino einnehmen, so lange zwei bildhübsche Mädels unsere Motorrader zugeparkt haben, und den Pso. Xon kommen wir nach Recaro Terme, von wo aus wir auf den Pso di Campogrosso wollen, um die Runde mit der Einfahrt in den Pso. Pian del Fugazze abzuschließen. Nach langer Suche finden wir den Einstieg zum Pass und ignorieren mehrere Durchfahrtverbotsschilder.

Nach fast unzählig engen Kehren und schmalen Verkehrswegen oben auf der Passhöhe angekommen, stellt sich diese als Ausgangspunkt für Wanderer dar. Wir wollen weiterfahren, werden aber durch wild gestikulierende Radfahrer und ziemlich neu aussehende Verbotsschilder an der Weiterfahrt gehindert. Also zurück und von Pasubio aus die geplante Streckenführung in Angriff genommen....

Der Pasubio führt bis nach Rovereto und ist eine toll ausgebaute, aber relativ verkehrsarme Passstraße. Selten, dass 100 meter gerade Straße sind, unzählige Kehren und Kurven mit stimmigen Radien wechseln sich ab, die Fahrt ist zügig und es bleibt kaum Zeit, sich die Landschaft anzuschauen. Aufgefallen ist uns aber diese in den Fels gehauene Kapelle.
Über Rovereto fahren wir zurück nach Levico, und kommen unterwegs noch in einen Regenschauer. Wir schauen uns noch ein bischen am Levico-See um, bevor wir beschließen, am Hotel-Pool noch ein Bad und ein kühles Weizen einzunehmen.
4. Tag
03.07.2011 Levico Terme – Lago di Garda – Levico Terme
Kaiserjägerstraße ( 1281 m )
Passo del Sommo ( 1343 m )
Monte Baldo Höhenstraße ( 1553 m )
Lago di Garda - Badeaufenthalt Malcesine
Lago di Cavedine
Monte Bondone ( Hochplateau 1650 m)
Passo di Bordala ( 1255 m )

Heute stand die Monte Baldo-Höhenstraße und der Gardasee auf dem Programm.
Weil der Kaiserjägerweg so schön war, sind wir dort noch mal raufgedüst, dann weiter über Rovereto-Mori auf die Monte-Baldo-Höhenstraße.
Wir hatten Walter eine Pizza am Gardasee versprochen. Und Bernd ein Bad im Gardasee.
Das haben wir dann im Anschluß auch gemacht.....
Nach Levico zurück wollte ich über den Lago Cavedine und den Bondone aus der anderen Richtung. Die Straße nach Cavedine hoch vom See aus ist gesperrt, die zweite Einfahrt zurück zeigt uns ein freundlicher Anwohner, der von seinem Balkon aus winkend die Richtung angibt. Aber: die Überfahrt über den Bondone ist wegen des Autorennens noch gesperrt. Noch über eine Stunde, erklärt ein Besucher. Also: warten oder umdrehen? Diese Frage hat sich uns auf dieser Tour ja schon mehrmals gestellt.
Ich entschließe mich, auf dem Bondone die Abzweigung Richtung Rovereto zu nehmen.
Ahnungslos fahren wir da runter. Und siehe: Uns erwartet ein megageiles Pässchen, geile Kehren, schönes Sträßchen, fast kein Verkehr. Da ist absolut genussvolles Fahren möglich.
Dieser Umweg hat sich also tatsächlich gelohnt!!
5. Tag
04.07.2011 Rückfahrt Levico Terme – Wittershausen
Passo della Stelvio ( Stilfser Joch, 2763 m )
Umbrailpass ( 2502 m )
Ofenpass ( 2151 m )
Flüelapass ( 2383 m )
Wolfgangpass ( 1631 m )
St. Luzisteig ( Sattel, 713 m )

Wir starten früh morgens die Heimfahrt.
Reinhard war noch nie auf dem Stilfser Joch, ich hab ihm die Würste mit Kraut, die es dort gibt, schmackhaft gemacht, und so fahren wir dort hoch. Ziemlich oben ist eine Baustelle, viel Verkehr, Stau, englische Autofahrer und, man glaubt's fast nicht: Wohnmobile, die kaum um die Kehren kommen. Also eine ziemliche Plage.
Weiter über den Umbrailpass, den Ofenpass, Flüelapass und durch Liechtenstein gehts zurück.
Am Bodensee in Meersburg machen wir noch mal eine Pause, bevor wir uns am Rasthof Neckarburg von Bernd, der noch einen Termin hat, verabschieden.
Reinhard, Walter und ich gehen noch auf ein SchniPoSa zum Fuzzy nach Wittershausen.
Es war wieder eine tolle Tour. Schönes Hotel, tolle Strecken, gutes Wetter, und vor allem wieder alle heil zu Hause - was will man mehr.
Pläne für die nächste Sommertour??
Klar doch. Pyrenäen, Korsika............schauen wir mal!